Schloss- und Gartenanlage Königshain
Das Areal der Königshainer Schlossanlage in der Oberlausitz ist in seiner Dimension seit dem 17. Jahrhundert bis ins 20. Jahrhundert nahezu unverändert geblieben. Ungeachtet dessen wurden in ihrem umfriedeten Bereich in dieser Zeitspanne verschiedenste gestalterische Veränderungen vorgenommen, wobei die Anlage am nachwirkendsten um 1760 durch Carl Adolph Gottlob von Schachmann geprägt wurde. Unter seiner direkten Beteiligung wurde der Schlossgarten als ein Gefüge geometrischer und landschaftlicher Partien sowie wirtschaftlich genutzter Gartenteile entwickelt. Ein weiteres Charakteristikum der Anlagegenese war die gartenkünstlerische Erschließung der umliegenden Berge (Steinberg, Hochstein) seit der Mitte des 18.Jahrhunderts. Das denkmalpflegerische Leitbild zielt auf die Wiedergewinnung der Differenziertheit dieser Nutzungsintentionen.
Als Impulsgeber dafür wurde am 14.06.2014 eine Parkerkundung durchgeführt. Zu diesem Anlass wurde am Standort der historischen Lustlinde auf dem Schlosshof ein neuer Lindenbaum gepflanzt. Bei einem Spaziergang auf den nahegelegenen Steinberg wurden die von Schachmann genutzten Methoden der Landschaftswahrnehmung nachvollzogen. In Anknüpfung an diese identitätsstiftenden Maßnahmen fand am 18.10.2014 ein Parkseminar statt, bei dem die Linden im Parterre einen Formschnitt erhielten, Gehölzaufwuchs im landschaftlichen Parkteil entfernt und die Bepflanzung eines in den 1990er-Jahren angelegten Alpinums gefällt wurde.
Auftraggeber: Gartenkulturpfad beiderseits der Neiße e.V., DSA – Dienstleistungen für Struktur- und Arbeitsmarktentwicklung GmbH
Bearbeitungszeitraum: 2012-2014